Samstag, 9. Juli 2011

Fremdenzimmer

Fremdenzimmer

Am Mittwoch, dem 12.05.2010, besuchten die Schüler und Schülerinnen der IIIB HAK Feldkirch die Generalprobe der neuen „walk-tanztheater“-Produktion im Alten Hallenbad in Feldkirch, bei dem Rüdiger Pape Regie führte.

Das neue Projekt von „walk-tanztheater.com“ befasst sich unter dem Titel „Fremdenzimmer“ mit einem äußerst wichtigen Thema, geht dem, was fremden Menschen, Flüchtlingen, in Österreich begegnet und widerfährt auf den Grund.

Seit zwei Jahren befasst sich Brigitte Walk mit der Frage nach unserem Umgang mit dem Fremden, insbesondere mit den Flüchtlingen, den Menschen, die aus einer Not heraus in unser Land kommen. Daraus entwickelte sich die Idee zum Fremdenzimmer. Lange Recherchen, Interviews mit Flüchtlingen etc. und viele Diskussionen sind dem nun vorliegenden Ergebnis vorausgegangen.
Aus den vielen Interviews ist ein Text entstanden, der durch Monologe von Hans-Jörg Schneider und Ingrid Lausund zum Thema unterstütz wird.

„Fremdenzimmer“ ist ein Tanz-Musik-Bild- und Texttheater. Ruhelosigkeit und Unsicherheit sind ein sehr mutiges Konzept für eine solche Aufführung. Alles ist beweglich, auf Rollen gebaut. (z.B Bühnenelemente, Leinwände) Sogar die Zuschauer werden mit ihren Klappsitzen durch den Raum bewegt. So wird das Publikum Teil der Inszenierung.
Jeder Ort, an dem eine Szene spielt, löst sich danach gleich wieder auf. Ich empfinde diese „Beweglichkeit“ der Zuschauer als Darstellung des Fremdseins, sie übermittelt auch ein Gefühl von „flüchten“. (die Flüchtlinge müssen schließlich auch aus ihrem Ursprungsland flüchte, sind immer unterwegs, …)
Das Stück spielt in der oberen Halle des Alten Hallenbads.
Kleine leichte Zelte symbolisieren in meinen Augen die provisorische Behausung der Menschen, die hier nach Vorarlberg gekommen sind, um sich eine Zukunft aufzubauen.
Die Halle ist kühl und rau gelassen, dies übermittelt eine gewisse Armut.
Als Symbol für Vorarlberg dient eine echte Tanne.
Licht spielt eine sehr große Rolle in diesem Stück. Mit Licht wird eine angespannte Atmosphäre, sowie Kontraste erzeugt. Es wird sogar mit Beamern gearbeitet.
Bei diesem Stück spielen Flüchtlinge aus Afghanistan, Dagestan, Nigeria, Kirgisien, Armenien und Tschetschenien mit.
Mit „Aussagen“, wie zum Beispiel „In Österreich du kannst schlafen mit Augen zu!“ wird die Atmosphäre gelockert. Die Flüchtlinge singen auf ihrer Muttersprache Lieder.
Durch die ganze Vorstellung führt ein Tanzender, für mich etwas verwirrend wirkender Mann. Dieser quirlige, herumtanzende, lustige Mann erteilte den Flüchtlingen sogar einen „Vorarlbergerisch sprechen-Sprachkurs“ (uffi – abi – umi – duri) was ich persönlich als das „Highlight“ der ganzen Inszenierung empfunden habe.

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite