Samstag, 9. Juli 2011

Schwarze Komödie

Schwarze Komödie


Unsere Klasse besuchte am 20. November 2008 das Theater. Wir schauten uns das Stück „Schwarze Komödie“ von Peter Shaffer an. In diesem versucht der Dosenkünstler Brindsley Miller einen russischen Millionär von sich zu überzeugen und so auch den Vater seiner neuen Verlobten, der nicht glaubt, dass Brindsley für seine Tochter sorgen kann. Brindsley borgt sich sogar die Möbel seines Nachbarn ohne dessen Wissen aus. Doch es treten einige Probleme auf: Der Strom fällt kurz vor Ankunft der Gäste aus, seine Exfreundin taucht auf und sein Nachbar kommt frühzeitig wieder zurück.

Ich finde, dass der Regisseur Peter Shaffer sich mit seinem Stück selbst übertroffen hat. Er beschreibt mit seinem Stück „Schwarze Komödie“ die heutige Zeit sehr gut und führt diese dem Publikum humorvoll vor Augen.
Ich denke dabei an die moderne Kunst. Brindsleys Kunst besteht aus Konservendosen oder Zigarettenschachteln. Er baut aus diesen Produkten einen Baum, der als Kleiderständer für Besucher dient. Ich glaube Peter Shaffer will uns damit sagen, dass in der heutigen Zeit alles Kunst sein kann und es nur im Auge des Betrachters liegt, ob er diese Kunst ebenfalls als Kunst akzeptiert.
Ein weiteres sehr treffendes Beispiel ist, als der vermeintliche Millionär bestätigt, dass ihm diese Kunst sehr gefallen würde. Daraufhin stimmte ihm auch der Vater von Brindsleys Verlobter inbrünstig zu, obwohl er kurz zuvor noch ganz anderer Meinung war. Auch dieses Beispiel entspricht der heutigen Zeit, in der man gerne seine Meinung ändert, wenn Personen aus besseren Kreisen ihre Denkweise kundtun. Denn wer möchte sich schon als „Nichtverstehender“ entlarven lassen. Diese Haltung erinnert mich sehr an Christian Andersens Märchen „Des Kaisers neuen Kleider“, in dem niemand den Betrügern widerspricht, nur um nicht als dumm zu gelten.

Der Autor war aber nicht der Einzige, der eine gute Leistung brachte. Auch die schauspielerische Leistung war grandios. Die Schauspieler bewegten sich in dem Stück so real, dass man wirklich glauben konnte, dass sie sich im Dunkeln befanden und nichts sehen konnten.
Sie tasteten sich ihren Weg frei und stießen oft an Möbel oder Treppen an, und dies überzeugend. Und als Brindsley sich an der Couch anschlug und mit dem Kopf voraus an die Lehne krachte, dachte ich zuerst wirklich, er hätte sich die Nase gebrochen und nicht nur so getan.
Ich kann mir vorstellen, dass dies durchzuhalten nicht einfach ist. Ich habe es selbst zuhause eine Minute lang probiert und war überrascht, dass ich kläglich versagte. Deshalb bewundere ich noch mehr das theatralische Können und ihre Ausdauer, die sie bei der Vorführung gezeigt haben.

Die Wortwahl kann ich ebenfalls nur bewundern. Der Autor spricht mit seiner nicht zu abgehobenen Sprache fast das ganze Publikum an.
Trotz seiner eher anspruchsvolleren Sprache verliert Peter Shaffer nicht den Anschluss zu den Zuschauern. Es gelingt ihm mit seiner klaren Ausdrucksweise alle Schichten des Publikums zu erreichen.

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